
Meine Fotoaufladestation
Jeder Fotograf kennt das Problem: Die Ausrüstung wächst mit der Zeit, und irgendwann ist man von Akkus, Ladegeräten und Kabeln umgeben. Manche Akkus sind fest im Gerät verbaut, andere lassen sich herausnehmen und separat aufladen – in beiden Fällen muss man sie an die Steckdose hängen und warten, bis sie wieder einsatzbereit sind. Bei mir führte das lange Zeit zu einem heillosen Kabelchaos auf dem Boden. Meine Lösung bestand bisher darin, alles nacheinander zu laden, was nicht nur mühsam war, sondern auch viel Zeit kostete.
Also habe ich mich gefragt: Geht das nicht besser? Eine Lösung musste her, bei der meine Ausrüstung gleichzeitig geladen wird, dabei ordentlich verstaut ist und nicht mehr auf dem Boden herumliegt. Nach etwas Recherche im Internet bin ich – wie so oft – bei diesem Organizer fündig geworden.
Meine Wahl fiel auf einen Hänge-Organizer, der eigentlich für Schuhe gedacht ist. Doch das Schöne an solchen Produkten ist: Man kann sie zweckentfremden, wie man möchte. Für mich war entscheidend, dass die einzelnen Fächer transparent sind. Das hat einen ganz praktischen Grund: Wenn ich Kamera-Akkus auflade, zeigt eine kleine LED-Anzeige am Ladegerät durch Blinken oder Leuchten an, wie weit der Ladevorgang fortgeschritten ist. Wären die Fächer blickdicht, müsste ich jedes Mal hingehen und den Ladezustand prüfen. So reicht ein kurzer Blick – und ich sehe sofort, ob der Akku voll ist.
Ein weiterer Punkt war die Befestigung. Ich wollte keinen Organizer, der sperrig in den Raum ragt. Stattdessen sollte er flach an der Wand hängen, kaum Platz wegnehmen und gleichzeitig stabil sein. Das Modell, für das ich mich entschieden habe, hat 24 gleich große Fächer – perfekt, um meine gesamte wiederaufladbare Fotoausrüstung unterzubringen. Bewusst habe ich einen Organizer mit dieser Anzahl an Fächern gewählt, damit ich ihn in der Mitte zerschneiden und aus einem zwei machen kann. Jetzt hängt bei mir im Studio ein 12-Fächer-Organizer, und der zweite Teil ist ins Kinderzimmer meines Sohnes gewandert.
Der Stoff wirkt hochwertig und strapazierfähig, die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck. Gekostet hat mich das Ganze etwa 13 Euro. Oben befinden sich mehrere Ösen, sodass sich der Organizer einfach mit Nägeln oder Schrauben befestigen lässt. Mit einer Breite von 50 cm und einer Höhe von 150 cm bietet er viel Platz. Die einzelnen Taschen messen 13,6 cm in der Breite und 21 cm in der Höhe – groß genug für Ladegeräte, Akkus oder kleinere Geräte. Praktisch: Der Organizer ist auch für Feuchträume geeignet, man könnte ihn also theoretisch sogar im Badezimmer nutzen.
Falls ihr ebenfalls auf die Idee kommt, den Organizer zu halbieren, solltet ihr beachten, dass der untere Teil dann keine Ösen mehr hat. Das ist jedoch leicht zu lösen – man kann ihn einfach direkt mit Nägeln oder Schrauben durch den Stoff anbringen. Nur eine Sache solltet ihr vermeiden: zu schwere oder scharfkantige Gegenstände in die Taschen legen. Große Blitzkopf-Akkus könnten auf Dauer den Stoff beschädigen.
Nun musste ich noch überlegen, wie ich all die Geräte gleichzeitig mit Strom versorge. Meine erste Idee war ein riesiger Verteiler mit vielen Steckdosen und einzelnen USB-Adaptern. Aber das erschien mir schnell umständlich. Die bessere Lösung: ein USB-Hub. Diese Geräte sind klein, haben mehrere USB-Ports, sind oft USB-3-fähig und können daher nicht nur zum Laden, sondern auch für schnelle Datenübertragungen am PC genutzt werden. Viele Modelle besitzen sogar einzelne Schalter für jeden Port, sodass man ungenutzte Anschlüsse einfach deaktivieren kann.
Mein USB-Hub hängt jetzt mittig im Organizer und ist direkt an eine Steckdose angeschlossen. Von dort aus kann ich bis zu 12 Fotogeräte gleichzeitig laden – vorausgesetzt, ich habe genug Kabel. Unter dem Organizer habe ich drei Steckdosen platziert: Eine für den USB-Hub, eine für mein Kamera-Akkuladegerät und eine freie Steckdose für alles, was gerade zusätzlich geladen werden muss – beispielsweise meine Eneloop-Akkus oder meinen Laptop.
Ein weiterer Vorteil des USB-Hubs: Gäste können bei mir jederzeit ihr Handy laden. Früher habe ich dafür immer passende Kabel zusammensuchen müssen. Jetzt habe ich ein Multifunktions-Ladekabel am Hub stecken – so ist jeder Handytyp abgedeckt. Außerdem unterstützt mein Hub Fast-Charge, sodass Geräte deutlich schneller voll sind.
Ich habe mich für ein Modell im mittleren Preissegment entschieden, etwa 40 Euro. Es bietet zehn USB-3-Ports mit separaten Schaltern und kommt mit eigenem Netzteil. Dadurch lässt es sich nicht nur am PC betreiben, sondern auch direkt an der Steckdose nutzen.
Wie organisiert ihr das Aufladen eurer Fotoausrüstung? Seid ihr noch im Kabelsalat-Modus oder habt ihr eine ähnliche Lösung gefunden?
Bis neulich!