
10 Dinge die jeder Fotograf braucht
Jeder von uns hat einen Fotorucksack oder eine Fototasche, in der eigentlich alles drin ist, was wir zum Fotografieren benötigen. Aber es gibt auch eine Notfalltasche, einen Notfallkoffer, in dem Dinge sind, die man nicht unbedingt zum Fotografieren braucht, die einem das Leben aber trotzdem sehr viel leichter machen. Heute stelle ich zehn Dinge vor, die in meiner Notfalltasche sind.
Der Notfallkoffer sieht natürlich bei jedem Fotografen anders aus, denn er ist individuell auf die eigenen Bedürfnisse angepasst. Ich bin kreativer Porträtfotograf, deshalb helfen mir diese zehn Dinge vor allem bei Porträtshootings. Wenn ihr Architektur- oder Landschaftsfotografen seid, habt ihr wahrscheinlich andere Bedürfnisse und braucht andere Dinge in eurem Notfallkoffer. Acht von diesen zehn Dingen sind jedoch für alle Fotografen geeignet, weil die Grundbedürfnisse ziemlich ähnlich sind.
Nummer eins: Panzerband. Das kennt wahrscheinlich jeder. Panzerband ist dazu da, Dinge festzukleben – egal ob die WII locker ist, ein Kabel fixiert werden muss oder mobile Kameras befestigt werden müssen. Es gibt viele verschiedene Varianten, was Farbe, Länge und Rollengröße angeht. Ich habe mich für graues Panzerband entschieden, das ist meine Lieblingsfarbe. Normalerweise braucht man es nicht ständig, aber es ist immer gut, eine Rolle dabei zu haben.
Nummer zwei: Angelschnur. Ich habe immer eine Angelschnur dabei, weil ich als kreativer Porträtfotograf gerne Sachen schweben lasse oder Gegenstände über oder hinter dem Model hänge. Die Angelschnur ist ideal dafür, weil sie praktisch unsichtbar ist. Man kann damit Dinge befestigen und die Schnur später in Photoshop einfach wegretuschieren. Man könnte auch schwarzen Zwirn oder ein anderes Seil benutzen, aber die Angelschnur hat sich bewährt, weil sie sehr reißfest und fast unsichtbar ist.
Nummer drei: Ein Taschenmesser. Wenn man mit einer Angelschnur arbeitet, braucht man natürlich auch ein Messer, um sie zu schneiden. Ich habe ein ganz normales Taschenmesser mit Klinge, zwei Schraubenziehern und einem Flaschenöffner dabei. Außerdem ist es hilfreich, eine Nadel dabeizuhaben. Damit kann man zum Beispiel Kleidung schnell reparieren, falls sie beim Shooting nicht richtig sitzt. Wenn das Outfit zu groß ist, kann man mit Nadel und Angelschnur ein paar Stiche machen und es enger nähen. Wenn es zu klein ist, kann man es notfalls aufschneiden und mit der Angelschnur etwas größer machen – natürlich nur, wenn das Outfit nicht zu wertvoll ist und es optisch passt.
Nummer vier: Kleine Klammern. Die passen gut zu den vorherigen Dingen, besonders wenn man nicht nähen kann oder kein Panzerband benutzen will. Die Klammern helfen dabei, das Outfit schnell enger zu machen oder etwas festzuklemmen. Sie halten sehr gut und sind einfach zu öffnen und zu schließen, was Zeit spart.
Nummer fünf: Silikonbänder. Das sind solche Armbänder aus Silikon, die man vielseitig nutzen kann. Man kann damit zum Beispiel Blumen am Objektiv befestigen, um einen unscharfen Vordergrund zu erzeugen, oder eine Glasprisma am Objektiv fixieren. Wenn die Gegenlichtblende kaputt ist oder fehlt, kann man mit einem Stück Karton und einem Silikonband improvisieren. Auch am Aufsteckblitz sind diese Bänder praktisch, um Farbfolien zu befestigen, weil sie gut halten und nicht zu fest ziehen.
Nummer sechs: Ein kleines Werkzeugset mit Inbus- und Schraubenziehern und einem kleinen LED-Licht. Das ist wichtig, weil viele Stative Inbusschrauben haben, die sich lösen können. Mit dem Set kann man sie nachziehen. Das LED-Licht ist hilfreich, wenn es in der Tasche dunkel ist und man etwas sucht. Je nachdem, welche Schrauben man hat, sollte man das passende Werkzeug dabeihaben.
Nummer sieben: Eine Rettungsdecke. Sie hat viele Vorteile: Wenn es kalt wird, kann man sich damit wärmen. Bei einem Shooting im Winter ohne Auto zum Aufwärmen ist sie super. Man kann sie auch als Lichtblocker verwenden, wenn ein Assistent das Licht abschirmen soll, oder um Licht gezielt zu lenken. Kreativ eingesetzt kann man sie als Hintergrund oder sogar als Outfit verwenden. Das sieht zwar speziell aus und sollte nicht zu oft gemacht werden, aber ab und zu ist das ein cooler Effekt.
Nummer acht: Ein einfaches Plastiksackerl. Es kostet fast nichts, nimmt keinen Platz weg und schützt die Kamera oder das Equipment bei Regen. Man kann es auch als Poncho nutzen, wenn man keine Regenkleidung dabei hat. Außerdem ist es praktisch, um Müll zu sammeln und den Shootingplatz sauber zu hinterlassen.
Nummer neun: Ein Brillenputztuch. Jeder sollte ein Reinigungstuch für seine Ausrüstung haben. Wenn das nicht vorhanden ist, tut es zumindest ein Brillenputztuch, um schnell Objektive oder Displays sauber zu machen. Das ist viel schonender als Kleidung oder T-Shirts, die Kratzer verursachen können.
Nummer zehn: Ein Feuerzeug. Das braucht man zum Anzünden von Rauchgranaten oder Feuerwerk. Es kann auch zum Abbrennen von Fransen an Stoffen benutzt werden. Außerdem kann es im Dunkeln als Lichtquelle dienen, wenn keine Taschenlampe dabei ist.
Als Bonus empfehle ich einen Erste-Hilfe-Koffer. Den habe ich nicht immer dabei, weil er etwas größer ist, aber gerade bei Outdoor-Shootings ist ein kleines Set mit Pflastern, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel sehr sinnvoll. Für Autoshootings ist er Pflicht, bei öffentlichen Verkehrsmitteln eher nicht, aber es schadet nie, vorbereitet zu sein.
Mit diesen zehn (plus einem Bonus) Dingen im Notfallkoffer ist man für viele Situationen gut gewappnet und kann flexibel auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren – egal ob Porträt-, Landschafts- oder Architekturfotografie.
Bis neulich!